Er war schon zu Lebzeiten verehrt, wie man nur Heilige und Götter verehrt, mit Kosenamen („Big P., „Big Luciano“, „Tenorissimo“) zugedeckt wie mit Rosenblättern. Es gab wohl nur ganz wenige Sänger, die jemals 115 Vorhänge zählen durften wie Pavarotti 1988 für seine Interpretation des Nemorina in Donizettis „Liebestrank“ in der Deutschen Oper Berlin.
Unter den Tenören der vergangenen hundert Jahre verkörperte der am 12. Oktober 1935 in Modena als Sohn eines singenden Bäckermeisters geborene Luciano Pavarotti die dritte strahlende Heldengestalt: 1896 war es Caruso, 1913 Benjamin Gigli. So wirkte Pavarotti spätestens seit er am 24. Juni 1967 das hohe C in Donizettis „La fille du régiment“ mühelos neun Mal hintereinander schmetterte wie ein Wiedergänger. Damals elegant, jünglingshaft, strahlend, romantisch, mit einer natürlich und doch zugleich sonoren Stimme – da lagen ihm unwiderruflich die Herzen zu Füßen.
Auf seiner weltweiten Abschiedstournee „A Night to Remember“ 2005 gastierte der Italiener am 25. Juni in Stuttgart und am 2. Juli in Düsseldorf.